Die Schwegel gilt als die Urform der Querflöte und wurde oft einhändig zugleich mit einer Trommel gespielt. Im Mittelalter und in der Renaissance – Zeit fand die Schwegel zusammen mit der Trommel als „Kriegsinstrument“ Verwendung.
Das heute vorgestellte Exponat des Monats, die Schützenschwegel von 1809, befindet sich im Heimatmuseum in der Widumspfiste in Fügen und hat eine ganz besondere Geschichte. Zur Zeit der Tiroler Freiheitskämpfe 1809 war sie im Besitz des Nikolaus Schwemberger, vulgo "Spatzberg Klaus" aus Hart. Er war der erste Tanzgeiger bei der damaligen Harter Tanzmusik und Schwegler bei der Harter Schützenkompanie. Er lebte von 1779 bis 1852 und von ihm ist als Besonderheit überliefert, er sei bei seiner Geburt so klein gewesen, dass er in einem Maßkrug Platz gehabt habe.
Als sich im Mai 1809 die Schützen des unteren Zillertales in Fügen sammelten, um gegen die eingedrungenen Bayern und Franzosen zu ziehen, da hat der „Spatzberg Klaus“ mit der vorgestellten Schwegel dem Zillertaler Landsturm über Schlitters und Straß nach Schwaz vorausgeschwegelt. Im Laufe der Kampfhandlungen wurde die Schwegel dann zerbrochen.
Als Andenken an die Tiroler Freiheitskämpfe wurde die Schwegel dann weitervererbt und hat nun als stummer Zeuge der damaligen Zeit einen dauerhaften Ehrenplatz in einer Vitrine des Heimatmuseums.
(Text von Franz Margreiter)
|