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Monatsobjekt - Oktober

Exponat des Monats

Zillertaler Wanderhändler

Die Zillertaler Wanderhändler waren fixe Abnehmer der Betriebe im Ort, die Basis des Handels bildeten landwirtschaftliche Produkte, später wurden auch im Zillertal aus Kräutern hergestellte Arzneien in alle Welt verkauft. 

Drei Jahrhunderte hindurch - von ca. 1600 bis 1900 - waren Händler aus den wirtschaftlich benachteiligten Tiroler Tälern quer durch Europa, auch darüber hinaus, unterwegs. Die Begriffe Tiroler und Hausierer wurden synonym verwendet, noch 1882 waren fast 6500 Männer, Frauen, Jugendliche und auch Kinder in diesem Beruf tätig.

Männer aus der klein- und unterbäuerlichen Schicht begaben sich als Erste auf saisonale Wanderungen mit Waren aller Art. Oft mussten Frauen und Kinder die kleine Landwirtschaft daheim versorgen. Karger Boden, wachsende Bevölkerung, Besitzzersplitterung im Realteilungsgebiet, Rückgang des Bergbaus, Inflation und Konjunkturflauten zwangen die Tiroler, sich einen Nebenerwerb zu suchen. Sie begannen mit in Heimarbeit erzeugten Artikeln und erkannten bald, dass der Handel mit Fremderzeugnissen profitabler war.

"Es gab kaum einen Artikel, sofern er nur handlich, tragbar und nicht zu schwer war, mit dem Tiroler und Tirolerinnen nicht hausiert hätten," schreibt Robert Büchner.

Er nennt unter Anderen die Zillertaler mit Olitäten und Handschuhen. Die meisten legten hunderte Kilometer zu Fuß mit ihren Handelsgütern auf einer Kraxe zurück.

 

 
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