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Milchtrage
Heute wird auf den Almen das Vieh zum Melken oft in den Stall getrieben. Es kann mit der Melkmaschine gearbeitet werden, und die Milch wird dann zu den im Tal befindlichen Sennereien transportiert.
In früheren Jahren war die Arbeit auf der Alm weit mehr mit körperlichen Anstrengungen und Mühen verbunden.Die Kühe wurden oft auf weit entlegenen Melkplätzen gemolken und die Milch musste am Rücken weite Strecken zur Alm-Sennerei getragen werden. So eine Sennerei oder "Kashütte" war Teil des Almbetriebes.
Der Transport geschah mit einer sogenannten „Zumbel“ (aus dem Althochdeutschen zuo-amber), einem großen hölzernen Gefäß. Während ein Eimer mit den Händen getragen wird, ist unser Objekt eine Rückentrage. Zu sehen ist so eine „Milchzumbel“ im Heimatmuseum in der Widumspfiste in der Abteilung über das Tuxer Rind.
Das Gewicht, das der Träger am Rücken hatte, war beachtlich und erreichte teilweise schon an die 80 Kilogramm. Eine zusätzliche Erschwernis für den Träger war das Schwappen der Flüssigkeit. Um dies möglichst gering zu halten, legte man in die Milch gelegentlich einen Schwimmer ein. Das war ein Holzbrett mit Löchern, das dieses Schwappen hintanhalten sollte.
Die Abdeckung war ebenfalls ein Holzbrett in der Größe der Innenform, die dann mit Tüchern zu den Seiten hin abgedichtet wurde. Eine echte, wirklich gebrauchte Milchzumbel erkennt man auch daran, dass die Innenseite durch das Auswaschen mit Molke eine weißliche Farbe erhielt, auch Milchstein genannt.
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