Nachweis einer sesshaften Besiedelung
Bei der im Museum befindlichen Urne (zurzeit bei der Restaurierung) handelt es sich um ein Fundstück aus dem Urnenfeld bei Fügen/Kapfing. Die Urne stammt aus der späten Bronzezeit, der sogenannten Urnenfeldkultur (1250 – 800/750 vor Christus).
Im 13. Jahrhundert v. Chr. bildete sich in Mitteleuropa ein neuer Kulturkreis heraus, in dem als Bestattungsform die Leichenverbrennung mit Beisetzung in Urnen- oder Brandschüttungsgräbern vorherrschte (Urnenfeld in Fügen/Kapfing). Diese Sitte wird als sichtbarer Ausdruck eines Wandels geistig-religiöser Vorstellungen gedeutet. Neben dörflichen Freilandsiedlungen entstanden vermehrt oft auf Höhen gelegene Befestigungen, die vielleicht Zentralorte gewesen sind. Eine größere Zahl von Wehranlagen, zahlreiche Waffenbeigaben in Gräbern und Verwahrfunde lassen auf eine unruhige, kriegerische Epoche schließen. Zuerst vereinzelt, dann immer häufiger treten Eisengegenstände auf: Schmuckstücke, Messer, auch Lanzenspitzen und Beile. Im Lauf des 8. Jahrhunderts v. Chr. findet ein fließender Übergang zur Hallstattkultur statt.
Die Urne im Museum in der Widumspfiste ist ein Geschenk von Friedl Wetscher, der der Besitzer des Grundstückes ist, auf dem das Gräberfeld entdeckt wurde.
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