Das Spinnrad
Früher war das Spinnrad in fast jeder Bauernstube zu finden. Kunstvoll gedrechselt und auch mit Schnitzereien verziert war es ein wichtiges Werkzeug, um das Wollvlies von Schafen zu verarbeiten und zugleich ein Schmuckstück in der Stube. Die Verwendung von Schafwolle als textiles Material reicht vermutlich bis in die Bronzezeit zurück. Bereits die Ägypter betrieben Wollmanufakturen im großen Stil.
Zuerst wird das Wollvlies schonend gewaschen, gekämmt, gefärbt oder gebleicht und versponnen (früher mit dem Spinnrad - heute maschinell). Die so entstandenen Fäden lassen sich dann zu Stoffen weben, zum Stricken (Strickwaren) verwenden, oder sie werden von Hand oder maschinell zu Teppichen geknüpft. Die gereinigte und gekämmte Wolle kann auch zu Filz, einem Vliesstoff, verarbeitet werden.
Die Schafzucht war ein wichtiger Erwerbszweig und hat auch heute noch Bedeutung. Das Fleisch der Schafe war eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan so mancher Kleinbauern, und die Wolle der Schafe wurde vielfältig verwendet.
Das gewaschene Schafvlies wurde getrocknet und aufgelockert und anschließend mit dem Spinnrad zu einem Wollfaden gedreht und auf eine Spindel gewickelt. Dieser Wollfaden wurde zum Stricken von Socken und Handschuhen verwendet.
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