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Monatsobjekt - September

 

Bauernkasten aus dem 18. Jahrhundert

 

Ab dem 18. Jahrhundert begann die

Bemalung von Kästen und Truhen und hölzernen Gegenständen, wie etwa Brautkästen, Schützenscheiben oder Uhrblättern. Gegen Mitte des 19. Jahrhunderts kam die ursprüngliche bäuerliche Malerei fast vollständig zum Erliegen. Man orientierte sich zunehmend an den Städten. Bemalte Gegenstände galten als unmodern, die Begehrlichkeiten galten der aufkommenden industriellen Massenware. Die wenigen noch nachgefragten Objekte mit Motiven aus dem bäuerlichen Kanon, etwa die Bauernmöbel aus Tirol oder bemalte Uhren aus dem Schwarzwald wurden selbst zu einer halbindustriell hergestellten Massenware, garniert mit Bauernmalerei nach gefragten Vorlagen.

Die bäuerliche Malerei Österreichs folgt keinem einheitlichen Stilkanon. Tirol und das Salzburger Land stehen stilistisch der bayerischen Volkskunst nahe, im Süden und in Südtirol manifestiert sich der formal strengere, weniger blumige Einfluss Italiens, während der Osten und Südosten wie auch Böhmen von der Farbenfreudigkeit und von Stilelementen des slawischen Formenkreises beeinflusst ist.

Der in unserem Museum befindliche, aus dem 18. Jahrhundert (1776) stammende, eintürige Zillertaler Kasten zeigt die typischen ornamentale Malerei dieser Zeit. Er ist aus Vollholz gefertigt. Oben an der Stirnseite ist die Besitzerin vermerkt. Dies deutet darauf hin, dass dieser Kasten wohl als „Brautkasten“ Verwendung fand. 

Dieses schöne Stück erhielt das Museum zu seiner Eröffnung im Jahre 1981 als Geschenk von Bezirkshauptmann Dr. Gunther Weißgatterer.   

 

 
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